Bewässerungssystem im Gewächshaus: automatische Lösungen für kleines Geld

Nima

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automatische Bewässerung im Gewächshaus
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Ein Gewächshaus bietet Pflanzen ideale Wachstumsbedingungen, doch ohne regelmäßige Bewässerung können selbst die robustesten Gewächse nicht gedeihen. Gerade bei hohen Temperaturen im Sommer ist eine zuverlässige Wasserversorgung unerlässlich. Wer nicht täglich Zeit zum manuellen Gießen aufbringen möchte, für den sind automatische Bewässerungssysteme eine praktische Alternative. Von der klassischen Tropfbewässerung bis hin zu modernen Nebeldüsen gibt es verschiedene Möglichkeiten, die sich an individuelle Bedürfnisse anpassen lassen.

Zur Wasserversorgung können neben dem Hauswasseranschluss auch Regenwasser aus einer Zisterne oder einem Brunnen genutzt werden. Gerade in Regionen mit kalkhaltigem Leitungswasser ist dies eine empfehlenswerte Option. Mit einer passenden Pumpe gelangt das Wasser zuverlässig zu den Pflanzen. Smarte Steuerungen per App ermöglichen zudem eine bequeme Überwachung und Kontrolle der Bewässerung von unterwegs. So lässt sich sicherstellen, dass die Pflanzen im Gewächshaus stets optimal mit Wasser versorgt werden – auch wenn man selbst nicht vor Ort sein kann.

Richtiges Gießen – die Grundlagen für eine optimale Bewässerung

Um eine optimale Bewässerung im Gewächshaus zu erreichen, ist es wichtig, die Grundlagen des richtigen Gießens zu verstehen. Dazu gehört die Auswahl des passenden Wassers, die Bestimmung der richtigen Wassermenge sowie der optimale Zeitpunkt zum Bewässern.

Das perfekte Wasser für Ihre Pflanzen

Nicht jedes Wasser ist für alle Pflanzen gleichermaßen geeignet. Kalkhaltiges Leitungswasser kann für manche Gewächse zu hart sein. In diesem Fall empfiehlt es sich, gesammeltes Regenwasser aus einer Zisterne oder Tonne zu verwenden. Dieses weiche Wasser ist besser auf die Bedürfnisse vieler Pflanzen abgestimmt und fördert somit ein gesundes Wachstum.

Die Möglichkeit von weicherem Wasser bieten auch die Nutzung von Regenfässern oder eigenen Brunnen. Regenwasser lässt sich einfach in Zisternen oder Regentonnen sammeln und mithilfe einer Pumpe für Brunnen direkt zu den Pflanzen leiten. Diese Methode ist nicht nur umweltschonend, sondern reduziert auch den Einsatz von Leitungswasser, das in einigen Regionen stark kalkhaltig sein kann.
Mit der passenden Pumpe und einem Schlauchsystem gelangt das gesammelte Wasser aus der Zisterne zu den Pflanzen. Für Gärtner, die auf der Suche nach einer preiswerten Lösung sind, stellt dies eine ideale Alternative dar, um den Wasserbedarf im Gewächshaus nachhaltig zu decken.

Die richtige Wassermenge für gesundes Wachstum

Die benötigte Wassermenge hängt dann wiederum von verschiedenen Punkten ab, wie der Pflanzenart, der Blattgröße und der Topfgröße. Pflanzen mit großen Blättern haben in der Regel einen höheren Wasserbedarf als Gewächse mit einer kleinen Blattfläche. Dicke, fleischige Blätter können Wasser gut speichern und sollten daher eher sparsam gegossen werden. Kleine Pflanzen in großen Töpfen können über einen längeren Zeitraum Wasser speichern und müssen seltener bewässert werden.

Als Faustregel gilt: Durchfeuchten Sie den Boden bei etablierten Pflanzen auf etwa 20 cm Tiefe. Dafür benötigen Sie ungefähr 20 Liter Wasser pro Quadratmeter. Jungpflanzen hingegen brauchen häufiger Wasser, da ihre Wurzeln noch nicht so tief reichen. Überprüfen Sie vor dem Gießen immer, ob der Boden noch feucht oder bereits ausgetrocknet ist.

Der optimale Zeitpunkt zum Bewässern

Der beste Zeitpunkt zum Gießen ist frühmorgens, wenn das Erdreich am kühlsten ist. So kann das Wasser tief eindringen, ohne zu schnell zu verdunsten. Eine Bewässerung am Abend lockt dagegen Schnecken und andere Schädlinge an und sollte daher vermieden werden.

Gießen Sie mindestens einmal wöchentlich, im Hochsommer bei Bedarf auch häufiger. Konzentrieren Sie sich dabei auf den Wurzelbereich der Pflanzen und halten Sie die Blätter möglichst trocken, um Pilzkrankheiten vorzubeugen.

Tipp: Fördern Sie die Wasserspeicherung im Boden durch Bodendecker, Mulch oder Vlies. So reduzieren Sie die Verdunstung und bewahren die Feuchtigkeit länger im Erdreich.

Automatische Bewässerungsanlagen – Zeitersparnis und Effizienz

Automatische Bewässerungsanlagen erleichtern die Arbeit im Gewächshaus erheblich, insbesondere bei größeren Anlagen. Ein Druckminderer am Wasserhahn sorgt für den richtigen Druck, während das Wasser über Haupt- und Verteilerrohre direkt zu den Pflanzen gelangt. Verbindungsstücke ermöglichen individuelle Wege und eine gezielte Bewässerung.

Funktionsweise und Grundprinzip automatischer Systeme

Das Herzstück einer automatischen Bewässerungsanlage ist der Bewässerungscomputer, der zwischen Wasserhahn und Zuleitung installiert wird. Er steuert, wann und wie lange bewässert wird. Moderne Systeme arbeiten mit Feuchtigkeitssensoren, die den Wasserbedarf der Pflanzen messen und bei Bedarf automatisch bewässern. So wird sichergestellt, dass jede Pflanze die optimale Menge an Wasser erhält.

Smarte Lösungen mit App-Steuerung und Sensoren

Smarte Bewässerungssteuerungen lassen sich bequem per App einstellen und überwachen. Bewässerungszonen und -zeiten können individuell angepasst und einzelne Elemente gezielt gesteuert werden, auch aus der Ferne. Feuchtigkeitssensoren melden den aktuellen Zustand der Pflanzen an die App, so dass jederzeit eingegriffen werden kann.

Vorteile gegenüber manuellem Gießen

Automatische Bewässerungsanlagen sparen im Vergleich zum manuellen Gießen nicht nur Zeit, sondern bewässern auch effizienter und ressourcenschonender. Einmal installiert, muss lediglich der Wasserhahn auf- und zugedreht werden. Die Anlage erledigt den Rest und sorgt für eine optimale Versorgung der Pflanzen. Durch die gezielte Bewässerung wird Wasser eingespart und die Pflanzen entwickeln sich besser.

Tropfbewässerungssysteme – gezielte Wasserversorgung für einzelne Pflanzen

Tropfbewässerungssysteme erweisen sich als ideale Lösung für die präzise Bewässerung einzelner Pflanzen, insbesondere auf kleineren Flächen. Über ein sorgfältig verlegtes Schlauchsystem mit integrierten Einzeltropfern gelangt das Wasser direkt in den Wurzelbereich jeder Pflanze. Die Durchflussmenge pro Stunde lässt sich individuell an den spezifischen Wasserbedarf der jeweiligen Pflanze anpassen, wodurch eine optimale Versorgung gewährleistet wird.

Ein wesentlicher Vorteil der Tropfbewässerung liegt in der Einsparung von bis zu 70% Wasser im Vergleich zu herkömmlichen Gießmethoden. Durch die gezielte Zuführung des Wassers direkt an die Wurzeln wird eine kontinuierliche und bedarfsgerechte Bewässerung ohne Verschwendung ermöglicht. Zudem verhindert diese Methode die unnötige Benetzung der Blätter, was das Risiko von Pilzerkrankungen reduziert.

Die Kosten für ein Tropfbewässerungssystem variieren je nach Anzahl der Pflanzen, deren individuellem Wasserbedarf und den ausgewählten Produkten. Dennoch sind Tropfbewässerungssysteme bereits ab 1,35 € pro Stück erhältlich und bieten somit eine kostengünstige Lösung für die effiziente Bewässerung im Gewächshaus.

Neben der Wasserversorgung bietet die Tropfbewässerung auch die Möglichkeit, Dünger gezielt zuzugeben. Durch die Integration eines Bewässerungscomputers lässt sich die Wasserzufuhr automatisch steuern und an die individuellen Bedürfnisse der Pflanzen anpassen. Dies erweist sich als besonders vorteilhaft bei Abwesenheit, beispielsweise während des Urlaubs.

Zu beachten ist jedoch, dass die Installation eines Tropfbewässerungssystems mit einem höheren Aufwand verbunden ist als herkömmliche Bewässerungsmethoden. Zudem besteht die Gefahr von Verstopfungen der Einzeltropfer, weshalb eine regelmäßige Wartung unerlässlich ist. Für eine optimale Funktionsweise sollte die zu bewässernde Fläche möglichst eben sein, da der Betriebsdruck bei Tropfbewässerungssystemen vergleichsweise gering ausfällt.

Nebeldüsen – Luftfeuchtigkeit und sanfte Bewässerung für Jungpflanzen

Für die besonders schonende Bewässerung von empfindlichen Jungpflanzen und Stecklingen bietet sich der Einsatz von Nebeldüsen an. Diese spezielle Form der Mikrobewässerung erzeugt einen feinen Wassernebel, der sich gleichmäßig im gesamten Gewächshaus verteilt und für eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit sorgt.

Die winzigen Wassertröpfchen benetzen sanft die Blätter und Triebe der Pflanzen, ohne sie zu verletzen oder den empfindlichen Wurzelbereich zu stark zu belasten. Gleichzeitig wird durch die Verdunstungskälte die Temperatur im Gewächshaus gesenkt, was ebenfalls zum Wohlbefinden der Jungpflanzen beiträgt.

Anbringung an der Gewächshausdecke oder zwischen den Pflanzen

Die Schläuche mit den integrierten Nebeldüsen werden in der Regel an der Decke des Gewächshauses installiert. So kann der feine Wassernebel von oben herabrieseln und sich optimal im Raum verteilen. Spezielle Systeme ermöglichen auch eine Anbringung zwischen den Pflanzenreihen, um den Nebel gezielt auf bestimmte Bereiche auszurichten.

Die Nebeldüse eignet sich besonders für Neueinsaaten im Gewächshaus und besprüht ca. 1 Meter Fläche im Durchmesser.

Vorteile und Nachteile von Nebeldüsen

Die Vorteile der Bewässerung mit Nebeldüsen liegen in der gleichmäßigen Befeuchtung der Pflanzen, der konstant hohen Luftfeuchtigkeit und der Temperaturabsenkung im Gewächshaus. Gerade für Jungpflanzen und Stecklinge sind dies ideale Wachstumsbedingungen.

Allerdings eignet sich diese Methode nicht für alle Pflanzenarten gleichermaßen. Zudem erfolgt keine gezielte Bewässerung des Wurzelbereichs, was bei älteren Pflanzen zu Problemen führen kann. Daher sollte die Nebelberegnuing gezielt für die Jungpflanzenanzucht eingesetzt werden.

Fazit

Automatische Bewässerungssysteme im Gewächshaus erweisen sich als effiziente und wassersparende Lösung für ein gesundes Pflanzenwachstum. Mit einer Reduzierung des Wasserbedarfs um bis zu 40 % gegenüber herkömmlichen Methoden leisten sie einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Ressourcennutzung. Durch die präzise Dosierung und gleichmäßige Verteilung des Wassers erhalten alle Pflanzen die optimale Versorgung, was zu kräftigem Wachstum und vitalen Beständen führt.

Die Zeitersparnis ist ein weiterer bedeutender Vorteil automatischer Bewässerungsanlagen. Einmal installiert und programmiert, übernehmen sie zuverlässig die Bewässerung und ermöglichen den Gärtnern, sich anderen Aufgaben zu widmen oder ihre Freizeit zu genießen. Dank moderner Technologien wie App-Steuerung und Sensoren lässt sich die Bewässerung bequem aus der Ferne überwachen und anpassen, was besonders im Urlaub oder bei längerer Abwesenheit eine große Erleichterung darstellt.